Fashion Flatlays können besonders gemein sein. Und ich spreche jetzt nicht von einer Handtasche, Sonnenbrille oder ein paar Schuhen. Nein, ich rede von der textilen Legeware! Whaaat???
Textile Legeware nennt man in der Fachsprache Kleidungsstücke unterschiedlichster Materialitäten, die es so zu legen gilt, dass sie aussehen wie lässig und besonders zufällig hingeworfen. Straight von oben fotografiert. Das sind Fashion Flatlays.
Diese Arrangements „lässig und besonders zufällig“ hinzubekommen, ist weder lässig noch besonders zufällig gemacht. Ich schwör! Fashion Flatlays können einen fertig machen. Und zwar jeden Stylisten. Auch Profis! Auch das schwör ich.
Es gibt allerdings jede Menge Tricks und Materialien, die es dir erleichtern, Fashion Flatlays zu erstellen. Ob gesteckt, geklemmt, geklebt und unterlegt…..
Hier ist meine Best-Practice-Materialliste, eine Anregung für deinen Stylingkoffer.
Diese Styling-Materialliste ist auf Herz und Nieren von meinen Studierenden an der Akademie Mode Design (AMD Düsseldorf) erprobt! Dort gebe ich Seminare für den Fachbereich Modejournalismus in Sachen Fashion Flatlays. Und glaub mir, dort sind die härtesten besten Kritiker.
1. Alles zum Stecken
Stecknadeln in jeder Form sind für ein Fashion Flatlay unabdingbar. Wenn ich das wichtigste Hilfsmittel nennen müsste, es wäre definitiv die Stecknadel.
- Stecknadelkissen fürs Handgelenk
- Stecknadeln mit Kopf in verschiedenen Größen
- Wäschenadeln (sehr fein)
Große Stecknadeln mit Kopf:
Die großen Stecknadeln sind das A&O. Mit ihnen stecke ich Pullover, Shirts, Hosenbeine und Shirtärmel kleiner. Sie eignen sich aber auch wunderbar, um gezielt Falten und Dellen aus dem Stoff zu ziehen. Denn wenn alles liegt und noch eine Delle stört, bekommst du sie mit den Fingern nicht mehr raus, ohne alles drumherum einzudellen ;)
Wäschenadeln:
Wie der Name schon sagt: Sie sind dafür gedacht, um Wäsche zu stecken. Dessous. Aber auch alle anderen feinen und empfindlichen Materialien wie Seide und fein gewebte Baumwolle.
Stecknadelkissen:
Für mich total wichtig! Denn mit einer Hand (deren Gelenk das Stecknadelkissen schmückt) halte ich den Stoff und mit der anderen nehme ich bequem die Nadeln auf. Da hat aber auch jeder Stylist seine eigene Technik.
2. Alles zum Klemmen
Klemmen in unterschiedlichen Varianten gehören in jeden Stylingkoffer, denn es gibt immer mal was zu klemmen, das man nicht stecken kann.
Starke Klemmen:
Die starken Klemmen sind perfekt, um Leder zusammenzuhalten.
Maulklemmen & Papierhalterklemmen:
Beide Klemmenarten verwende ich zum Beispiel, um Gürtel und Handtaschenschlaufen zu fixieren.
3. Alles zum Unterlegen und Stützen
Ein Schuh kippt zur Seite, wenn man ihn legt, eine Handtasche nach hinten und ein Hut ist einfach nur platt. Also muss die Ware unterlegt oder das Accessoire angehoben werden.
- schwere Muttern
- Lego
- Brettchen
- Schaschlikspieße
Schwere Muttern:
Es kann aber auch ein anderes Objekt sein. Wichtig ist, dass es nicht zu groß und zwischen 7 und 12 cm hoch ist. Die Muttern benutze ich vor allem, um Taschen anzuheben und von innen zu beschweren.
Lego:
I LOVE LEGO!
Bester Geheimtipp ever! Legosteine sind super, da sie klein und variabel steckbar sind. Nutze ich, um Beautyprodukte oder Schuhe anzuheben.
Brettchen:
Mit diversen Brettchen (ca. 2mm dick und 6 x 6 cm groß) tariere ich alles mögliche aus. Es eignen sich auch Bierdeckel.
Schaschlikspieße:
Das ist meine Erfindung. Schaschlikspieße aus Holz benutze ich in Verbindung mit Klebeknete, um filigrane Sachen anzuheben.
4. Alles zum Kleben
Manchmal muss einfach geklebt werden! Und ich danke dem Erfinder der Klebeknete!! (DANKE!) Die Klebeknete ist so vielseitig einsetzbar und unzählig oft wiederverwendbar.
Ich fixiere damit alles an runden Objekten, damit sie nicht wegrollen. In Verbindung mit Lego und Schaschlikspießen eine Wunderwaffe des Stylinghandwerks.
5. Alles zum Legen
Jetzt geht es ans Eingemachte. Damit Textilien so wunderbar zufällig und fluffig fallen, braucht es etwas Hilfe. Und zwar in Form von Seidenpapier und einer Legepappe.
Seidenpapier:
Mit Seidenpapier gebe ich Handtaschen und Schuhen die entsprechende Form und Kleidungsstücken wie Hosen, Röcken, Kleidern, Schals, Pullovern usw. den fluffigen Charakter. Dazu unterlege ich die Kleidungsstücke mit dünnen Lagen Seidenpapier. Es gibt den Kleidungsstück Halt und ich kann die Falten noch modellieren.
Seidenpapier in Weiß, 22 g, Bogengröße 76 x 100 cm ist dafür ideal.
Legepappe:
Mit der Legepappe legt man T-Shirts, Hemden und Pullover in Päckchen. Selbstverständlich mit Seidenpapier. Die beste Proportion für Damenblusen und Shirts liegt bei 32 cm Länge x 25 cm Breite. Ich fertige die Legepappen aus dünnem Depafit, du kannst aber auch eine starke Pappe verwenden.
6. Alles zum Bügeln
Mein Lieblingsthema und ich weiß, alle rollen mit den Augen. Aber:
GUT GEBÜGELT IST HALB GELEGT!
Du ersparst dir unendlich viel Stylingarbeit, wenn du die Klamotten zuvor bügelst. Ja, auch die Hoseninnenbeine, Ja, auch die Ärmelinnenkanten. Der absolute Legewarenkiller sind die eingebügelten Knickfalten im Arm oben (bei Hemden und Shirts) und die eingebügelten Knickfalten an den Hodennähten. Warum? Der Arm und die Hosenbeinen liegen einfach nur noch platt und nicht schön fluffig rund.
Deshalb:
- Bügeleisen
- Wasser / Sprühflasche
- eventuell Sprühstärke
7. Alles in allem
Wenn du öfter Fashion Flatlays legst, lohnt sich die Anschaffung einer Grundausstattung. Teste einfach aus, was für dich am besten funktioniert und welchen Inhalt dein Stylingkoffer benötigt. Ich bin sehr gespannt, was du zum Stylen deiner Fashion Flatlays benutzt!
Hier noch mal alle Materialien mit den entsprechenden Empfehlungen auf einen Blick.
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- Stecknadelkissen fürs Handgelenk
- Stecknadeln mit Kopf groß
- Wäschenadeln (sehr fein)
- starke Klemmen
- Maulklemmen
- Papierhalterklemmen
- schwere Muttern / schwerer Gegestand
- Lego
- Brettchen
- Schaschlikspieße
- Klebeknete
- Seidenpapier
- Depafit für Legepappe
- Bügeleisen
- Sprühstärke
- Wassersprüher